Die Art und Weise, wie sich Gesellschaften mit der Vergangenheit auseinandersetzen, wie sie historischer Ereignisse, herausragender Persönlichkeiten, politischer Umbrüche und Entwicklungen gedenken, unterliegt einem ständigen Wandel, verfolgt aber immer einen gemeinschaftsstiftenden Zweck in der Gegenwart.„Was dürfen wir nicht vergessen?“ und „Was wollen wir nicht vergessen?“ sind Fragen, die im Zentrum erinnerungskultureller Diskurse stehen und das Selbstverständnis unserer Gesellschaft prägen. Aufgrund der sich stetig verändernden Multiperspektivität des Erinnerns in einer von Migration geprägten Stadt verändern sich auch die Vorstellungen über die Art und Weise einer kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte in Berlin Mitte.Die Reflexion aktueller kultureller und gesellschaftlicher Veränderungen und Herausforderungen sowie die Entwicklung entsprechender Formen des Erinnerns gehören zu den wichtigsten Aufgaben heutiger erinnerungskultureller Arbeit. Neben bewährten Formaten werden zunehmend neue Formen der Erinnerung erprobt. Dazu gehören künstlerische Interventionen oder multimediale Zugänge, die der zunehmend digitalisierten Gesellschaft Rechnung tragen, ebenso wie partizipative Ansätze, die Erinnerung von einem passiven zu einem aktiven Erlebnis machen. Zielgruppen, die künftig stärker als bisher angesprochen werden sollen, sind Menschen mit Migrationsgeschichte, junge Menschen und Menschen mit Behinderungen.