Zentrale Gedenkveranstaltung des Bezirks Mitte von Berlin

Seit kurzem erinnert daran eine Gedenkstele an der Feldzeugmeister- Ecke Kruppstraße. Die Stele weist auf die Geschichte des Sammellagers Tattersall hin und geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Mitte zurück. Im Jahr 2022 wurde sie in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa entwickelt und von dieser dem Bezirk gestiftet.

In einem sogenannten Tattersall (Reithalle), der den Nationalsozialisten als Sammellager diente, waren vom 27.2. bis 2.3.1943 ca. 1.000 Jüdinnen und Juden unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert. Im Rahmen der „Fabrikaktion“ waren sie zuvor gewaltsam von ihren Arbeitsplätzen und aus ihren Wohnungen in Sammellager verschleppt worden. 

Die meisten von ihnen wurden ab dem 2. März durch die Straßen Moabits getrieben und vom Güterbahnhof Moabit in die Vernichtungslager deportiert. Einige wenige überlebten und ihre Berichte zeugen von den Grausamkeiten während der „Fabrikaktion“ und im „Tattersall“. Einer dieser Zeitzeugenberichte wird von Nathan Friedenberg, Leiter des Mitte Museums und Leiter des Sachgebiets für Erinnerungskultur und Geschichte, vorgetragen.

Im Anschluss präsentiert die Sängerin und Filmemacherin Kim Seligsohn eine Hymne an die Namen, in der die Namen von 30 Jüdinnen und Juden, die vor ihrer Flucht, Vertreibung oder Deportation und Vernichtung ihren letzten Wohnsitz in unmittelbarer Nähe des Güterbahnhofs Moabit hatten, musikalisch rezitiert werden.

Zum Abschluss spricht Rabbinerin Anita Kantor der Synagogengemeinde Bet Haskala das Kaddisch.

Ort: Gedenkort Güterbahnhof Moabit, Quitzowstraße, 13353 Berlin

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.