Stadtführung

Frauen in Moabit – Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus

Eine Stadtführung im Rahmen "Tag des offenen Denkmals" mit Historikerin Trille Schünke-Bettinger 

Die Führungen behandeln Einzelschicksale, den Widerstand von Frauen in Moabit und Orte der Verfolgung.  

Termine und Öffnungszeiten

Sonntag, 3.11.2024, 13:00 - 15:00 UhrSamstag, 30.11.2024, 13:00 - 15:00 Uhr

Trille Schünke-Bettinger bei einer Stadtführung. (Bild: Berliner VVN-BdA)

Frauen in Moabit – Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus (Gedenkort Güterbahnhof Moabit)

Die eineinhalbstündige Route führt zu sechs Orten, an denen Frauen in der NS-Zeit gelebt, gearbeitet und gewirkt haben. Die einzelnen Stationen nehmen Bezug auf Einzelschicksale, wie das von Mathilde Jacob (1873–1943) – eine enge Vertraute von Rosa Luxemburg und deren Nachlassverwalterin. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten unterhielt Jacob Kontakte zu Widerständlern und Widerständlerinnen und erlebte als Jüdin die zunehmende Unterdrückung und Entrechtung bis zu ihrer Deportation in Moabit. 1943 wurde sie im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.

Schlusspunkt der Stadtführung ist der Gedenkort Güterbahnhof Moabit. Der ehemalige Moabiter Güterbahnhof war der Größte der drei Berliner Deportationsbahnhöfe. Von dort wurden etwa zwei Drittel aller damals in Berlin lebenden Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager verschleppt. Der Bahnhof bildet das perfide Bindeglied zwischen den Verhaftungen und der Internierung in den sogenannten Sammellagern auf der einen Seite und den Tötungsfabriken im Osten auf der anderen.

Termin 

Samstag, 7. September 2024, 14 Uhr: Rathaus - Gedenkort Güterbahnhof Moabit (Eine Veranstaltung im Rahmen "Tag des offenen Denkmals".)

Treffpunkt 

Vorplatz des Rathauses Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1

 

V O R S C H A U 

 Alltag, Zwang und Widerstand

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten gab es in den Moabiter Fabriken einen vielfältigen Widerstand, an dem auch Frauen beteiligt waren. Ein Kreis älterer Arbeiterinnen sammelte über "unpolitische Kaffeekränzchen" Geld für Verfolgte. 

Im Zweiten Weltkrieg wurden in vielen Moabiter Firmen Zwangsarbeitende eingesetzt, so auch in der Hutten- und Turmstraße. Und auch im Krankenhaus Moabit gab es Zwangsarbeit und Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Führung führt an Orte des Widerstandes und der Zwangsarbeit.

Termin

Samstag, 30. November 2024, 13 Uhr

Treffpunkt 

Vorplatz des Rathauses Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1

 

Frauen in Moabit – Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus (Levetzowstraße)

Die Führung führt zu sechs Orten, die mit dem Leben von Frauen zusammenhängen, wie dem von Helene von Schell (1903–1956). Die in Moabit lebende Sekretärin versteckte ab 1942 die jüdische Familie Foß in ihrer Ein-Zimmer-Wohnung; zeitweise waren es bis zu neun Personen gleichzeitig.

Schlusspunkt der Stadtführung ist das Mahnmal für die ehemalige Synagoge in der Levetzowstraße, welche als Sammellager für die Deportation von Berliner Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten missbraucht wurde. Eine von ihnen war Käte Neumann (1887–1943), die mit ihrer Familie in der Moabiter Jagowstraße 16 lebte. Im Zuge der „Fabrikaktion“ wurde sie im Februar 1943 mit ihrer Familie verhaftet und in das besagte Sammellager Levetzowstraße verbracht. Von dort wurde sie gemeinsam mit ihrem Sohn vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Termin

Sonntag, 3. November 2024, 13 Uhr: Rathaus - Mahnmal Levetzowstraße

Treffpunkt

Vorplatz des Rathauses Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1

Bei allen Führungen wird um Anmeldung gebeten: Email

Die Stadtführungen sind eine Kooperation des Mitte Museums mit FRAUENTOUREN und ANTIFASCHISTINNEN AUS ANSTAND.