Wir wollen erfahren, wie die Migrationsexpertin den Bruch zwischen ihrem Leben in Vietnam und in Deutschland empfand, welche Erfahrungen sie im Umgang mit Migration in Ost- und Westdeutschland machte und wie sie aktuelle Migrationsbewegungen aus Vietnam beurteilt.
Donnerstag, 10.8.2023, 18:30 - 20:00 Uhr
Thúy Nonnemann wurde 1938 in Vietnam geboren. Nach dem Abitur begann sie ein Studium, das sie jedoch aufgrund der angespannten politischen Lage und des anschließenden Vietnamkrieges abbrechen musste. In Saigon lernte sie ihren späteren Ehemann kennen, der auf dem deutschen Lazarettschiff „Helgoland“ arbeitete. Sie folgte ihm Ende der 1960er Jahre nach West-Berlin, wo ihr das deutsche Essen, vor allem aber die Studentenbewegung einen ersten Kulturschock versetzte. Mit der kriegsbedingten Flüchtlingswelle aus Vietnam begann ihr Engagement für ihre eingewanderten Landsleute, die sogenannten Boatpeople, und später auch für die sogenannten Vertragsarbeiter in der DDR. Seit vielen Jahren setzt sich Thúy Nonnemann für inhaftierte und von Abschiebung bedrohte Vietnames*innen ein und ist u. a. Mitglied im Berliner Vollzugsbeirat.
Ort: Mitte Museum, bei schönem Wetter im Museumsgarten
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung wird von der ZeitZeugenBörse e. V. (ZZB) organisiert. Christin Sommerfeld, Projektleiterin von Zeitzeug*innen mit Migrationsgeschichten, wird das Gespräch führen.
Die Ausstellung „NACHGEFRAGT - Berliner Zeitzeug*innen und ihre Migrationserfahrungen” möchte dazu einladen, selbst nachzufragen, bei Zeitzeug*innen, Familienmitgliedern, Freund*innen und Nachbar*innen. Die vielfältigen Erfahrungen der Menschen sind von unschätzbarem Wert für unser gemeinsames kulturelles Gedächtnis und spiegeln individuelle Perspektiven auf die Zeitgeschichte wider.