Literarische Reihe in der Dependance

Leben zwischen Wolga und Ural, hingerichtet in Berlin  

Die „Moabiter Hefte" von Musa M. Džalilʹ klagen die Verbrechen des Faschismus an 

Prof. Dr. Mark Kirchner berichtet in der Dependance des Mitte Museums im Rathaus Tiergarten über das ungewöhnliche Leben des tatarischen Dichters Musa Džalilʹ (1906–1944). 

Termine und Öffnungszeiten

Donnerstag, 1.6.2023, 18:00 - 19:30 Uhr

Musa M. Džalilʹ (Bild: PublicDomain) 

Als sowjetischer Soldat geriet Musa Džalilʹ 1942 in deutsche Gefangenschaft und wurde unter Zwang für die Wehrmacht rekrutiert. Jedoch versuchte Džalilʹ die Nationalsozialisten durch Sabotage zu schwächen. Nach der Enttarnung wurde der Schriftsteller im Zellengefängnis Lehrter Straße inhaftiert. Dort entstanden die Gedichte der „Moabiter Hefte“. Am 25. August 1944 wurde Džalilʹ hingerichtet. Der sowjetische Staat stilisierte ihn später zur Heldenfigur.

Eine Stadt in Russland, ein Berg in der Antarktis und sogar ein Asteroid wurden nach dem Autor der „Moabiter Hefte“ benannt, der posthum zum „Held der Sowjetunion“ erklärt wurde – doch außerhalb der ehemals sozialistischen Staaten blieb Musa Džalilʹ bis heute weitgehend unbekannt. 

Mark Kirchner (Bild: Rolf Wegst) 

Mark Kirchner ist seit 2004 Professor für Turkologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Vortrag mit offenem Gespräch ist Teil einer literarischen Reihe, die sich mit Schriftsteller*innen auseinandersetzt, die während der NS-Diktatur in Berlin-Tiergarten verfolgt wurden.

Dependance Mitte Museum: Rathaus Tiergarten, 2. OG, Raum 234, Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin.

Eintritt frei!

Um Anmeldung über E-Mail wird gebeten. 

 

Jetzt schon vormerken: 

Am 16. September findet eine Lesung mit Franziska Melzer-Schwartz, Ensemblemitglied am Hans Otto Theater in Potsdam, zu Nelly Sachs (1891-1970) statt.