Der Autor Lutz Mauersberger schildert, wie Eugenie Fuchs vor den Nationalsozialisten nach Paris fliehen und vermutlich ihr gesamtes Werk in Berlin zurücklassen musste. Nach der Besetzung Frankreichs wurde sie 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Donnerstag, 19.10.2023, 18:00 - 20:00 Uhr
Eugenie Fuchs gehört zur verschollenen Künstlergeneration, die durch das nationalsozialistische Regime aus politischen, rassistischen und religiösen Gründen angefeindet, verfolgt, in die Emigration getrieben oder ermordet wurde. Sie stand auf dem Höhepunkt ihres künstlerischen Schaffens, als sie Deutschland 1933 verlassen musste und ins Pariser Exil ging. Drei Jahre nach der Besetzung Frankreichs 1940 wurde sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Werk und ihr Schicksal gerieten seither in Vergessenheit.
In der nun vorliegenden Publikation sieht Lutz Mauersberger den Anfang zur Aufarbeitung des Werkes und Lebens von Eugenie Fuchs: „Vielleicht werden in Zukunft, wie bereits in den letzten zehn Jahren, weitere Bilder von ihr wiedergefunden. Nicht zuletzt durch die Beschäftigung mit zahlreichen anderen noch unbekannten Malerinnen wird sich unser Bild des Kunstschaffens der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schärfen und weiter verändern, das, wie wir heute wissen, deutlich von Frauen mitgeprägt war.“
Am Sonntag, 22. Oktober, wird zudem für Eugenie Fuchs ein Stolperstein verlegt. Die Gedenkveranstaltung beginnt um 12 Uhr im Kleistsaal der Urania mit einem Vortrag zum Leben und Werk von Eugenie Fuchs.
Lutz Mauersberger wurde 1965 in Berlin geboren und studierte Architektur in Weimar. Seit 2010 konzentriert er sich auf Forschungen und Recherchen zu Berlin-Mitte und sein 1978 gegründetes Berlin-Mitte-Archiv. Dieses ist die größte private Sammlung von Fotografien und Dokumenten zum heutigen Ortsteil Mitte. Er ist u. a. Mitautor der Publikation „Die Privatsynagoge Beth Zion“.
Veranstaltungsort:
Dependance des Mitte Museums im Rathaus Tiergarten
Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin
2. Etage, Raum 234
Eintritt frei!