ab 19.05.2022 bis 30.06.2022
Sonntag bis Freitag 10–18 Uhr
In der Ausstellung sind ein sechs Quadratmeter großes Modell des Ortsteils Moabit, auf dem die Orte der Unterkünfte der Zwangsarbeiter*innen markiert sind, sowie illustrierte Texttafeln mit weiterfuhrenden Informationen über dieses lokale Netzwerk der NS-Zwangsarbeit zu sehen.
Vor 80 Jahren, im Jahr 1942, wurde Zwangsarbeit in Berlin zum Massenphänomen. Mit zunehmender Dauer des Krieges wuchs der Arbeitskräftebedarf der deutschen Wirtschaft ins Unermessliche. Im März 1942 schuf das NS-Regime mit dem „Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz“ eine Zentralbehörde, um die Verschleppung von immer mehr Menschen effizienter zu organisieren. Im Rahmen der „Lagerbauaktion 1942“ entstanden in Berlin hunderte neue Unterkunftslager.
Berlin-Mitte war ein Zentrum des "Geschlossenen Arbeitseinsatzes", wie die NS-Behörden die Zwangsarbeit von deutschen Jüdinnen und Juden bezeichneten. Nach einem Blick auf Umfang und Akteure dieser Zwangarbeit befasst sich Irmer mit Beispielen von Opfern und Nutznießenden der Zwangsarbeit in Berlin-Mitte. Ein Schwerpunkt liegt auf Betrieben der deutschen Elektroindustrie, deren Zentrum sich damals in Berlin befand.
Die Veranstaltungsreihe "NS-Zwangsarbeit vor unserer Haustür" der 12 regionalgeschichtlichen Museen Berlins nimmt mit 12 Veranstaltungen die einzelnen Berliner Bezirke in den Blick. Was hat dieses Verbrechen, das vor unserer Haustür stattfand, mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun? Und warum erfolgte die Aufarbeitung erst so spät?